Das Problem der Nadel im ...

Möglichkeiten der Röntgenanalytik zur Fremdkörpererkennung

Manuela Mahler, CVUA Karlsruhe

 

Immer wieder werden Lebensmittelproben mit dem Verdacht auf Fremdkörper zur Untersuchung vorgelegt. Insbesondere bei Glas und Metall sowie bei harten und spitzen Fremdkörpern sind schnelle und einfache Methoden gefragt. Optimal ist zudem, wenn das Probenmaterial bei der Analyse nicht „verbraucht“ wird und somit für weitere Untersuchungen zur Verfügung steht.

 

Immer wieder erhält das CVUA Karlsruhe Proben, bei denen der Verdacht besteht, dass Fremdkörper enthalten sein sollen. Dabei kann es sich sowohl um relativ kleine Probenmengen, aber auch um mehrere Kilo Probenmaterial handeln. Dieses eingesendete Material ist nach Eingang schnellstmöglich auf derartige Verunreinigungen zu prüfen. In einfachen Fällen kommen hierbei physikalische Trennverfahren wie Sieben oder Auslesen zum Einsatz. Manchmal sind allerdings auch komplexere Aufschlussverfahren notwendig, je nachdem, welche Art von Fremdkörper man sucht. Bei den genannten Aufschlussverfahren ist es zudem in der Regel so, dass das Probenmaterial beim Aufschluss (z.B. mit Säure oder Lösungsmitteln je nach Probenmatrix) umgesetzt und damit verbraucht wird. Für weitere oder andere Analysenverfahren steht es somit nicht mehr zur Verfügung. Vor allem bei großen Probenmengen sind derartige Analysen auf Fremdkörper mit erheblichen Zeit- und Personalaufwand verbunden.

 

Insbesondere bei Fremdkörpern aus Glas oder spitzen Fremdkörpern, von denen eine Gesundheitsgefährdung für die  Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeht, muss das Ergebnis möglichst schnell vorliegen. So erhalten die unteren Verwaltungsbehörden die Möglichkeit, rasch entsprechende Maßnahmen zur Beseitigung der Gefährdung einzuleiten.. Zur schnellen Aufklärungen derartiger Fälle können die verschiedenen Laborbereiche des CVUA Karlsruhe auf ein mobiles Röntgengerät zugreifen. Dieses Gerät aus dem Bereich der Pathologie  wird dort in der Routine für andere Fragestellungen (z.B. in der Todesursachenaufklärung von Tieren) eingesetzt.

 

Foto eines mobilen Röntgengerätes im Labor.

Abb. 1: Röntgengerät; Foto: CVUA Karlsruhe

 

Mit diesem Gerät sind schnelle und einfache Analysen möglich, sofern im Probenmaterial Fremdkörper mit Metallanteilen vermutet werden. Da die Messung zudem das Probenmaterial nicht beeinträchtigt, können  nach der röntgentechnischen Analyse – falls notwendig – noch andere Analysenverfahren eingesetzt werden. Mit dieser Anwendung kann die zuständige untere Verwaltungsbehörde in ihrer Aufgabe unterstützt werden und in der Regel noch am Tag der Probenanlieferung ein Ergebnis zu dem bestehenden Verdacht „metallhaltige Fremdkörper“ erhalten.

 

Röntgenbild von vier Pulverpackungen und daneben separat eine Stecknadel.

Abb. 2: Probenmaterial ohne metallische Fremdköper; Foto: CVUA Karlsruhe
 

Röntgenbild von vier Pulverpackungen, wobei die Stecknadel unter die Pulverpackungen gelegt wurde. Somit Nachstellung einer Positivkontrolle.

Abb. 3: Probenmaterial mit Stecknadel (Positivkontrolle); Foto: CVUA Karlsruhe

 

Mit dem mobilen Röntgengerät kann somit ein schnelles und effektives Screening von Lebensmittelproben auf metallische Fremdkörper durchgeführt werden. Neben dem Hauptnutzungszweck des Gerätes in der Pathologie ist somit auch eine Nutzung im Rahmen der Lebensmittelüberwachung möglich.

 

 

Artikel erstmals erschienen am 16.05.2018