Rückstände und Kontaminanten in Frischobst aus konventionellem Anbau 2017

Ein Bericht aus unserem Laboralltag

Kathi Hacker, Ellen Scherbaum

 

Zusammenfassung

Die Pestizidbelastung von frischem Obst ist unverändert im Vergleich zu den Vorjahren. Jede 14. Probe war wegen mindestens einer Überschreitung des Höchstgehaltes zu beanstanden. Bei keiner der Proben waren die nachgewiesenen Pestizidgehalte gesundheitlich bedenklich. Granatäpfel aus der Türkei waren am häufigsten auffällig.

 

Schmuckelement.

Übersicht

Im Jahr 2017 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 781 Proben Frischobst aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 700 verschiedenen Pestiziden, Pestizidmetaboliten sowie Kontaminanten untersucht. 746 dieser Proben (96 %) wiesen Rückstände von insgesamt 190 verschiedenen Pestizid-Wirkstoffen auf (im Jahr 2016: 188 Wirkstoffe; im Jahr 2015: 179 Wirkstoffe; im Jahr 2014: 192 Wirkstoffe; im Jahr 2013: 193 Wirkstoffe; im Jahr 2012: 197 Wirkstoffe; im Jahr 2011: 184 Wirkstoffe). Insgesamt wurden 5301 Rückstände gefunden (gemäß den gesetzlichen Definitionen, siehe auch Anlage 4). Bei 52 Obstproben (7,0 %) wurden Höchstmengenüberschreitungen festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beanstandungsquote damit in etwa in der gleichen Größenordnung (im Jahr 2016: 6,9 %, im Jahr 2015: 5,2 %, im Jahr 2014: 11 %; im Jahr 2013: 4,8 %; im Jahr 2012: 4,5 %; im Jahr 2011: 3,6 %). Der Anteil an Proben mit Höchstmengenüberschreitungen für den Wirkstoff Chlorat beträgt 2,9 % (2,1 % im Jahr 2019; 1,6 % im Jahr 2015; 6,9 % im Jahr 2014). Die festgestellte Quote für Chlorat liegt damit deutlich niedriger als bei Gemüse. Wenn formale Beanstandungen von Chlorat nicht berücksichtigt werden, ergibt das mit 32 Proben eine Beanstandungsquote aufgrund von Höchstmengenüberschreitungen von 4,1 %.

 

Ergebnisse im Detail

Alle Proben wurden routinemäßig mit der QuEChERS-Multi-Methode und mit der QuPPe-Methode (für sehr polare Stoffe; siehe auch http://quppe.eu) auf ca. 750 Stoffe untersucht. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die untersuchten Proben Obst aufgeschlüsselt nach dem Herkunftsgebiet.

 

Tabelle 1: Rückstände an Pestiziden in Obstproben aus konventionellem Anbau diffe-renziert nach Herkunft (CVUAS 2017)
Frischobst
Proben
Inland
Proben
anderer
EU-Länder
Proben
Drittländer
Proben unbekannter Herkunft
Proben
Gesamt
Anzahl Proben
192
261
298
30
781
davon mit Rückständen
186 (97 %)
249 (95 %)
283 (95 %)
28 (93 %)
746 (96 %)
Proben über Höchstmenge
8 (4 %)
18 (7 %)
25 (8 %)
1 (3 %)
52 (7 %)
mittlerer Pestizidgehalt (mg/kg)
4,5
2,6
3,1
3,3
3,3
mittlerer Pestizidgehalt ohne o hne Fosetyl (Summe), ohne Oberflächenbehandlungsmittel und ohne Bromid (mg/kg)*
0,41
0,43
0,53
0,27
0,45
Stoffe pro Probe
6,9
6,1
6,5
6,6
6,5

* Durch die vergleichsweise hohen Gehalte an Fosetyl (Summe), Bromid und an Oberflächenbehandlungsmitteln (Thiabendazol, Imazalil und o-Phenylphenol) wird der mittlere Pestizidgehalt pro Probe stark beeinflusst. Deswegen wird der mittlere Pestizidgehalt pro Probe auch ohne diese Stoffe angegeben.

 

Die Proben kamen aus 40 verschiedenen Herkunftsländern, wobei die Mehrzahl allerdings aus Deutschland (192), Spanien (151), Italien (81), Südafrika (71), Chile (40), Türkei (40) und Brasilien (20) stammten.

 

Im Jahr 2017 wiesen 746 (96 %) der Obstproben Rückstände auf. Es wurden 190 verschiedene Pestizidwirkstoffe gemäß der Rückstandsdefinition (siehe Anlage 4) nachgewiesen, das entspricht einschließlich aller Metaboliten und Kontaminaten über 250 Einzelsubstanzen. Im Schnitt wurden 6,5 verschiedene Wirkstoffe pro Probe nachgewiesen. Der mittlere Pestizidgehalt lag bei den untersuchten Obstproben bei 0,45 mg/kg ohne Fosetyl (Summe), ohne Bromid sowie ohne die Oberflächenbehandlungsmittel Thiabendazol, Imazalil und ortho-Phenylphenol, die hauptsächlich auf der Schale von Zitrusfrüchten, z. T. auch von Kernobst und exotischen Früchten in größeren Mengen vorkommen.

 

Keine der 2017 untersuchten Obstproben wies Gehalte auf, die bei der Anwendung des EFSA PRIMo-Modells der EU eine Ausschöpfung der ARfD über 100 % ergab. Somit musste keine Probe als nicht sicher beurteilt werden.

 

Infokasten

Akute Referenzdosis (Acute Reference Dose, ARfD)

Zur Bewertung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, die eine hohe akute Toxizität aufweisen und schon bei einmaliger oder kurzzeitiger Aufnahme gesundheitsschädliche Wirkungen auslösen können, eignet sich der ADI-Wert (acceptable daily intake) nur eingeschränkt. Da er aus längerfristigen Studien abgeleitet wird, charakterisiert er eine akute Gefährdung durch Rückstände in der Nahrung möglicherweise unzureichend. Deshalb wurde neben dem ADI-Wert ein weiterer Expositionsgrenzwert eingeführt, die sogenannte akute Referenzdosis (acute reference dose, ARfD). Die Weltgesundheitsorganisation hat die ARfD als diejenige Substanzmenge definiert, die über die Nahrung innerhalb eines Tages oder mit einer Mahlzeit aufgenommen werden kann, ohne dass daraus ein erkennbares Gesundheitsrisiko für den Verbraucher resultiert. Anders als der ADI- wird der ARfD-Wert nicht für jedes Pflanzenschutzmittel festgelegt, sondern nur für solche Wirkstoffe, die in ausreichender Menge geeignet sind, schon bei einmaliger Exposition die Gesundheit zu schädigen.

 

EU Pesticides database

EFSA calculation model Pesticide Residue Intake Model “PRIMo” – rev.2_0

Tabelle 2 zeigt die Untersuchungsergebnisse in der Übersicht für die verschiedenen Obstgruppen.

 

Tabelle 2: Rückstände in Obstproben aus konventionellem Anbau differenziert nach Obstarten (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rück-ständen
Proben > Höchstgehalt
Anzahl Befunde
> Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt**
Beerenobst
227
223 (98 %)
214 (94 %)
9 (4 %)
11
Chlorat (3x); Fosetyl, Summe (2x); Glufosinat, Summe (2x); Iprovalicarb; Ethephon; Folpet; Nikotin
Exotische Früchte
155
133 (86 %)
109 (70 %)
14 (9 %)
28
Boscalid (5x); Acetamiprid (4x); Chlorat (3x); Fosetyl, Summe (3x); Propiconazol (2x);
Cypermethrin (2x); Fenvalerat und Esfenvalerat, Summe (2x); Orthophenylphenol; Ethephon; Chlorpyrifos; Propamocarb; Mandipropamid; Pyraclostrobin; Iprodion
Kernobst
101
101 (100 %)
101 (100 %)
2 (2 %)
2
Chlorat; Folpet
Steinobst
157
152 (97 %)
148 (94 %)
18 (11 %)
19
Chlorat (10x); Fosetyl, Summe (4x);
Chlorpyrifos (2x); Dithianon; Nikotin;
Flonicamid, Summe
Zitrusfrüchte
141
137 (97 %)
136 (96 %)
9 (6 %)
10
Chlorat (3x); Imazalil (3x); Ethephon;
Fosetyl, Summe; Chlorpyrifos;
Sulfoxaflor, Gesamt
SUMME
781
746 (96 %)
708 (91 %)
 
 
 

** einzelne Proben enthielten mehr als nur einen Stoff über dem Höchstgehalt

 

Anlage 1 listet die Höchstmengenüberschreitungen in konventionell erzeugtem Frischobst auf, Anlage 2 und 3 zeigen die Häufigkeitsverteilung der nachgewiesenen Wirkstoffe.

 

Darstellung der Ergebnisse für die einzelnen Obstarten

Beerenobst enthielt im Mittel 7,2 verschiedene Wirkstoffe und wies im Mittel 0,60 mg Pestizide pro kg (mittlerer Pestizidgehalt ohne Fosetyl Summe, Oberflächenbehandlungsmittel und Bromid) auf. Die empfindlichen Früchte sind anfällig für Pilzerkrankungen, vor allem bei feuchter Witterung, so dass je nach Wetterlage vermehrt Fungizide zum Einsatz kommen (Tabelle 3).

 

Tabelle 3: Rückstände in Beerenobst aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rückständen
Proben > Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt**
Brombeere
15
15 (100 %)
15 (100 %)
2 (13 %)
Glufosinat, Summe (2x)
Erdbeere
76
76 (100 %)
74 (97 %)
1 (1 %)
Chlorat
Heidelbeere
14
14 (100 %)
11 (79 %)
1 (7 %)
Chlorat
Himbeere
9
7 (78 %)
5 (56 %)
-
 
Johannisbeere
30
28 (93 %)
26 (87 %)
5 (17 %)
Fosetyl, Summe (2x); Chlorat; Ethephon; Folpet; Iprovalicarb; Nikotin
Moosbeere
1
1*
1*
-
 
Stachelbeere
4
4*
4*
-
 
Tafelweintraube
78
78 (100 %)
78 (100 %)
-
 
Summe
Beerenobst
227
223 (98 %)
214 (94 %)
9 (4 %)
 

* Probenzahl unter 5 keine prozentuale Angabe
** einzelne Proben enthielten mehr als nur einen Stoff über dem Höchstgehalt

 

Kernobst enthielt im Mittel 8,4 verschiedene Wirkstoffe und wies im Mittel 0,38 mg Pestizide pro kg (mittlerer Pestizidgehalt ohne Fosetyl Summe, Oberflächenbehandlungsmittel und Bromid) auf.

 

Tabelle 4: Rückstände in Kernobst aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rückständen
Proben > Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt
Apfel
64
64 (100 %)
64 (100 %)
1 (2 %)
Folpet
Birne
36
36 (100 %)
36 (100 %)
1 (3 %)
Chlorat
Quitte
1
1*
1*
-
 
Summe Kernobst
101
101 (100 %)
101(100 %)
2 (2 %)
 

* Probenzahl unter 5 keine prozentuale Angabe

 

Steinobst enthielt im Mittel 6,1 verschiedene Wirkstoffe und wies im Mittel 0,30 mg Pestizide pro kg (mittlerer Pestizidgehalt ohne Fosetyl Summe, Oberflächenbehandlungsmittel und Bromid) auf (Tabelle 5).

 

Tabelle 5: Rückstände in Steinobst aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rückständen
Proben > Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt**
Aprikose
26
25 (96 %)
24 (92 %)
4 (15 %)
Chlorat; Dithianon; Flonicamid, Summe; Fosetyl, Summe
Avocado
12
11 (92 %)
9 (75 %)
2 (17 %)
Chlorat (2x)
Nektarine
20
20 (100 %)
20 (100 %)
2 (10 %)
Chlorat; Chlorpyrifos
Pfirsich
19
18 (95 %)
18 (95 %)
2 (11 %)
Chlorpyrifos; Fosetyl, Summe; Nikotin
Pflaume
45
43 (96 %)
42 (93 %)
1 (2 %)
Chlorat
Süßkirsche
35
35 (100 %)
35 (100 %)
7 (20 %)
Chlorat (5x);
Fosetyl, Summe (2x)
Summe Steinobst
157
152 (97 %)
148 (94 %)
18 (11 %)
 

** einzelne Proben enthielten mehr als nur einen Stoff über dem Höchstgehalt

 

Zitrusfrüchte enthielten im Mittel 7,8 verschiedene Wirkstoffe und wiesen im Mittel 0,59 mg Pestizide pro kg (mittlerer Pestizidgehalt ohne Fosetyl Summe, Oberflächenbehandlungsmittel und Bromid) auf (Tabelle 6). Wenn die Oberflächenbehandlungsmittel Thiabendazol, Imazalil und Orthophenylphenol, die z.T. auf der Schale von Zitrusfrüchten in größeren Mengen eingesetzt werden, in die Berechnung einfließen, ergibt sich ein Mittel von 1,8 mg Pestizide pro kg.

 

Tabelle 6: Rückstände in Zitrusfrüchten aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rückständen
Proben > Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt**
Clementine
23
23 (100 %)
23 (100 %)
2 (9 %)
Chlorat; Imazalil
Grapefruit
17
17 (100 %)
17 (100 %)
3 (18 %)
Chlorat (2x);
Sulfoxaflor, Gesamt
Kumquat
5
2 (40 %)
1 (20 %)
1 (20 %)
Fosetyl, Summe
Limette
9
9 (100 %)
9 (100 %)
1 (11 %)
Imazalil
Mandarine
16
16 (100 %)
16 (100 %)
-
 
Orange
23
22 (96 %)
22 (96 %)
-
 
Pomelo
12
12 (100 %)
12 (100 %)
-
 
Satsumas
6
6 (100 %)
6 (100 %)
-
 
Zitrone
30
30 (100 %)
30 (100 %)
2 (7 %)
Chlorpyrifos; Ethephon; Imazalil
Summe
Zitrusfrüchte
141
137 (97 %)
136 (96 %)
9 (6 %)
 

** einzelne Proben enthielten mehr als nur einen Stoff über dem Höchstgehalt

 

Exotische Früchte enthielten im Mittel 3,3 verschiedene Wirkstoffe und wiesen im Mittel 0,33 mg Pestizide pro kg (mittlerer Pestizidgehalt ohne Fosetyl Summe, Oberflächenbehandlungsmittel und Bromid) auf. Granatäpfel (überwiegend aus der Türkei) waren mit 36 % die Obstsorte mit der höchsten Beanstandungsquote (Tabelle 7).

 

Tabelle 7: Rückstände in exotischen Früchten aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Anzahl Proben
Proben
mit Rückständen
Proben mit
Mehrfach-rückständen
Proben > Höchstgehalt
Stoffe über dem Höchstgehalt**
Ananas
14
14 (100 %)
14 (100 %)
-
 
Banane
6
6 (100 %)
6 (100 %)
-
 
Cherimoya
1
-
-
-
 
Dattel
1
1*
1*
-
 
Feige
8
4 (50 %)
2 (25 %)
-
 
Granatapfel
25
24 (96 %)
23 (92 %)
9 (36 %)
Boscalid (5x); Acetamiprid (4x); Fosetyl, Summe (3x);
Cypermethrin (2x); Fenvalerat und Esfenvalerat, Summe (2x); Propiconazol (2x); Chlorpyrifos; Iprodion; Orthophenylphenol; Pyraclostrobin
Kakifrucht
15
15 (100 %)
10 (67 %)
2 (13 %)
Chlorat (2x)
Kaktusfeige
1
-
-
-
 
Kapstachelbeere
5
5 (100 %)
4 (80 %)
-
 
Karambole
4
3
3
-
 
Kiwi
21
17 (81 %)
11 (52 %)
-
 
Litchi
2
2
1
-
 
Mango
32
29 (91 %)
24 (75 %)
1 (3 %)
Chlorat
Maracuja
4
3
3
-
 
Nashi Birne
2
2
2
-
 
Papaya
6
4 (67 %)
4 (67 %)
2 (33 %)
Ethephon; Mandipropamid; Propamocarb
Rhabarber
8
4 (50 %)
1 (13 %)
-
 
Summe Exotische Früchte
155
133 (86 %)
109 (70 %)
14 (9 %)
 

* Probenzahl unter 5 keine prozentuale Angabe
** einzelne Proben enthielten mehr als nur einen Stoff über dem Höchstgehalt

 

Mehrfachrückstände

Rückstände mehrerer Pestizide waren auch im Jahr 2017 bei Obst sehr häufig nachweisbar: 708 Obstproben (91 %) wiesen zwei oder mehr Rückstände auf (im Jahr 2016: 90 %, im Jahr 2015: 89 %, im Jahr 2014: 95 %; im Jahr 2013: 85 %; im Jahr 2012 83 %). Abbildung 1 zeigt Mehrfachrückstände in den verschiedenen Obstarten aus dem Jahr 2017. Die Rückstandsbefunde sind sehr stark von den untersuchten Proben und deren Herkunft abhängig. Da jedes Jahr andere Schwerpunkte gesetzt werden oder risikoorientiert bestimmte aktuelle Fragestellungen bearbeitet werden, sind die Ergebnisse eines Jahres als nicht repräsentativ anzusehen.

 

Abbildung 1: Mehrfachrückstände in verschiedenen Obstarten (CVUAS 2017).

Abbildung 1: Mehrfachrückstände in verschiedenen Obstarten (CVUAS 2017)

 

Beim Vergleich der Anzahl an verwendeten Pestizidwirkstoffen muss berücksichtigt werden, dass die einzelnen Kulturen in den verschiedenen klimatischen Zonen einem unterschiedlich starken Schädlingsdruck ausgesetzt sind. Entsprechend individuell und unterschiedlich sind somit auch die erforderlichen Pflanzenschutzmaßnahmen.

 

Einzelne Stoffe mit Besonderheiten

Phosphonsäure

Im Jahr 2017 wurde die Untersuchung auf Fosetyl (Summe aus Fosetyl und Phosphonsäure) fortgeführt. Rückstände an Phosphonsäure können als Folge der Anwendung der fungiziden Pflanzenschutzmittelwirkstoffe Fosetyl und Phosphonsäure (in Deutschland im Obst- und Gemüsebau, z.B. bei Trauben, Brombeeren und Erdbeeren zugelassen) sowie aus früheren Anwendungen von Pflanzenstärkungsmitteln (sog. Blattdünger) auftreten. Mit der EU-weiten Einstufung von Phosphonsäure als Fungizid sind diese Anwendungen jedoch nicht mehr möglich.

 

Als gesetzliche Höchstmenge ist die Summe aus Fosetyl und Phosphonsäure sowie deren Salzen festgesetzt. In Obstproben wurde Phosphonsäure in 444 Proben, das entspricht 57 % aller untersuchten Obstproben, mit Gehalten bis 62 mg/kg berechnet als Fosetyl, Summe (in deutschen Erdbeeren) nachgewiesen. Der Wirkstoff Fosetyl per se wurde in nur 6 Proben nachgewiesen (3x Tafelweintrauben, Johannisbeeren, Orangen und Zitronen), wobei Phosphonsäure-Gehalte bei diesen Proben auch immer vorhanden waren (siehe Tabelle 8). 10 Proben (1,3 %) wurden wegen einer Überschreitung der Höchstmenge an Fosetyl (Summe) beanstandet (siehe Anlage 1).

 

Aufgrund der durchschnittlich vergleichsweise hohen Rückständen an Phosphonsäure bzw. Fosetyl (Summe) wird der mittlere Pestizidgehalt pro Probe stark beeinflusst. In Tabelle 1 wird der mittlere Pestizidgehalt pro Probe deshalb auch ohne Fosetyl (Summe) angegeben.

 

Infokasten

Phosphonsäure und Fosetyl

Sowohl Fosetyl als auch Phosphonsäure sind in der EU zugelassene fungizide Wirkstoffe, die unabhängig vom Eintragsweg unter den Anwendungsbereich der VO (EG) Nr. 396/2005 fallen.
Neben der Anwendung als Fungizid ist ferner ein Eintrag durch Düngemittel (sog. Blattdünger), die Phosphonate (Salze der Phosphonsäure) enthalten, denkbar. Diese Anwendung ist jedoch durch die Einstufung der Phosphonate als Fungizide nicht mehr möglich. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass die Pflanzen Phosphonsäure speichern und erst im Laufe der Zeit ausscheiden.

 

Tabelle 8: Phosphorsäure und Fosetyl-Rückstände in Obst aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Matrix
Phosphonsäure (mg(kg)
Fosetyl (mg(kg)
Fosetyl, Summe (mg(kg)
Brombeere (14x)
0,22–38,2
 
0,30–51,3
Erdbeere (53x)
0,002–45,9
 
0,003–61,6
Heidelbeere (7x)
0,062–0,87
 
0,083–1,2
Himbeere (3x)
0,16/0,57/3,3
 
0,22/0,77/4,4
Johannisbeere (14x)
0,10–3,5
0,011
0,13–4,7
Stachelbeere (2x)
0,055/0,35
 
0,074/0,47
Tafelweintraube (60x)
0,14–35,2
0,014/0,014/0,14
0,19–47,3
Ananas (14x)
0,25–20,0
 
0,34–26,9
Banane
0,10
 
0,13
Granatapfel (13x)
0,13–7,5
 
0,17–10,1
Kakifrucht (2x)
0,24/0,84
 
0,32/1,1
Kapstachelbeere
0,43
 
0,58
Karambole
0,67
 
0,90
Kiwi (13x)
0,13–9,8
 
0,17–13,2
Mango (13x)
0,050–0,89
 
0,067–1,2
Maracuja
0,50
 
0,67
Nashi Birne
1,6
 
2,1
Papaya (3x)
0,21/0,88/1,3
 
0,28/1,2/1,7
Apfel (49x)
0,097–10,9
 
0,13–14,6
Birne (26x)
0,064–17,8
 
0,086–23,9
Aprikose (7x)
0,077–4,4
 
0,10–5,9
Avokado (10x)
0,41–20,6
 
0,55–27,7
Nektarine (8x)
0,056–0,78
 
0,075–1,0
Pfirsich (4x)
0,14–2,4
 
0,19–3,2
Pflaume (10x)
0,046–0,50
 
0,062–0,67
Süßkirsche (18x)
0,065–6,5
 
0,087–8,7
Clementine (16x)
0,074–20,3
 
0,099–27,3
Grapefruit (14x)
0,17–9,0
 
0,23–12,1
Kumquat
2,6
 
3,5
Limette (6x)
0,28–7,4
 
0,38–9,9
Mandarine (10x)
0,56–7,2
 
0,75–9,7
Orange (15x)
0,057–3,8
0,028
0,077–5,1
Pomelo (2x)
0,073/0,18
 
0,098/0,24
Satsumas (3x)
0,12/0,56/1,5
 
0,16/0,75/2,0
Zitrone (29x)
0,28–7,8
0,006
0,38–10,5

 

Chlorat

Chlorat-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln können neben der Anwendung als Herbizid verschiedene andere Ursachen haben (siehe Info-Kasten). Bei Obst spielen Chloratbefunde, im Vergleich zu Gemüse jedoch eine untergeordnete Rolle. 23 Proben (2,9 %) wurden wegen einer Überschreitung der Höchstmenge an Chlorat beanstandet (zum Vergleich: bei Gemüse waren es im Berichtsjahr 13 %).

 

Infokasten

Chlorat

Chlorate sind sowohl herbizid als auch biozid wirksame Stoffe. Chlorat ist ein in der EU seit dem Jahr 2008 nicht mehr zugelassener Pflanzenschutzmittelwirkstoff [1]. Auch in Biozidprodukten darf Natriumchlorat nicht mehr angewendet werden.

Die Definition „Pestizidrückstände“ der VO (EG) Nr. 396/2005 bezeichnet auch Rückstände von (ggf. nicht mehr zugelassenen) Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Lebensmitteln bei möglichem anderem Eintragsweg als der Anwendung als Pflanzenschutzmittel (sog. Dual-Use-Stoffe), wie etwa im Fall von Chlorat in Lebensmitteln. Somit ist gemäß der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 ein allgemeiner Höchstgehalt von 0,01 mg/kg EU-weit gültig. Für die Trinkwasseraufbereitung in Deutschland kürzlich ein Höchstwert von 70 µg/L Chlorat für die dauerhafte Anwendung und 200 µg/L Chlorat für die zeitweise Dosierung festgesetzt, wenn die Desinfektion nicht anders gewährleistet werden kann [2].

Neben der Anwendung als Pflanzenschutzmittel kann Chlorat z.B. auch infolge einer Verunreinigung durch die Umwelt (kontaminiertes Beregnungs- oder Bewässerungswasser, belastete Böden) oder als Rückstand der Gewinnung, einschließlich der Behandlungsmethoden in Ackerbau, Fertigung, Verarbeitung, Zubereitung oder Behandlung in das Lebensmittel gelangen. Die Anwendung von Bioziden, aus denen Chlorate entstehen können, stellt eine mögliche Kontaminationsquelle dar. Grundsätzlich kann Chlorat als Nebenprodukt bei der Trinkwasser-/Brauchwasserdesinfektion mit Chlorgas, Hypochlorit oder Chlordioxid entstehen.

Chlorat hemmt reversibel die Aufnahme von Jodid in die Schilddrüse und kann insbesondere bei empfindlichen Personengruppen wie Kindern, Schwangeren oder Personen mit Schilddrüsenfunktionsstörungen unerwünschte gesundheitliche Effekte verursachen. Neben Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion kann Chlorat auch Schädigungen der Erythrocyten (Methämoglobin-Bildung, Hämolyse) bewirken [3].

Die Mitgliedstaaten führen ein Monitoring zur Erfassung der Belastungssituation in Lebensmitteln und Trinkwasser durch, um Daten für eine toxikologische Bewertung durch die EFSA bereitzustellen. Darauf basierend sollen dann spezifische Rückstandshöchstgehalte festgelegt werden.

 

Für Chlorat hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine akute Referenzdosis (ARfD) von 0,036 mg pro Kilogramm Körpergewicht abgeleitet. Bei Anwendung des EFSA PRIMo-Modells bezogen auf Kleinkinder ergab sich unter Anwendung eines Variabilitätsfaktors von 1 bei keiner Probe eine Überschreitung des toxikologischen Referenzwertes. Eine akute Gesundheitsschädlichkeit war somit nicht gegeben. Allerdings empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung weiterhin Anstrengungen zu unternehmen, den Eintrag von Chlorat in die Nahrungsmittelkette und damit die Belastung von Verbrauchern zu reduzieren [4]. Die Untersuchungen auf Rückstände an Chlorat werden 2018 fortgesetzt.

 

Perchlorat

Bei Perchlorat handelt es sich um eine Kontaminante und nicht um einen Pflanzenschutzmittelwirkstoff (siehe Info-Kasten). Etwa sechs bis zehn Prozent aller konventionellen Obstproben (über 3500 Proben wurden in den Jahren 2013 bis 2017 untersucht) enthalten Perchlorat, allerdings überwiegend in sehr kleiner Konzentration. Wie bei Chlorat, so spielt Perchlorat bei Obst, im Vergleich zu Gemüse, eine untergeordnete Rolle (2017 enthielten 34 % aller konventionellen Gemüseproben Perchlorat). Während 2016 lediglich 0,3 % der Proben Gehalte über 0,1 mg/kg aufwiesen, war es 2017 keine Einzige.

 

Das CVUA Stuttgart hat das Thema Perchlorat vor 5 Jahren aufgegriffen. Durch die Reduktion des Eintrages über Düngemittel sind zwischenzeitlich die Gehalte in pflanzlichen Lebensmitteln gesunken. Dennoch empfiehlt das BfR aus toxikologischen Gründen eine weitere Reduktion [5]. Ferner plant die EU die Festsetzung von Höchstmengen.

Dies ist ein großer Erfolg für den vorbeugenden Gesundheitsschutz und für uns Ansporn weiterhin auch neue Fragestellungen anzugehen.

 

Infokasten

Perchlorat

Perchlorate sind Salze der Perchlorsäure. Sie sind in Wasser meist leicht löslich und in der Umwelt persistent. Die industrielle Verwendung der Perchlorate ist umfangreich und sehr vielfältig: Sie werden in der metallverarbeitenden Industrie, in der Papierveredelung, als Entwässerungs- und Oxidationsmittel sowie als Spreng- und Treibstoffe eingesetzt. Dieser weitverbreitete industrielle Einsatz von Perchloraten könnte gemäß einem Bericht des Umweltbundesamtes ein Grund für die Kontamination von Lebensmitteln sein. Perchlorat gelangt beispielsweise durch belastete Klärschlämme, die in der Landwirtschaft Verwendung finden, oder über andere Komponenten aus solchen Prozessen in den Nahrungskreislauf. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass diese Substanzen ubiquitär in geringen Konzentrationen in Niederschlagswasser und kontaminierten Umweltkompartimenten (Wasserkreislauf, Boden) zu finden sind. Des Weiteren sind Einträge durch Düngereinsatz und künstliche Bewässerung möglich und auch mittlerweile bekannt. Düngemittel auf Basis von Chilesalpeter zeigten in durchgeführten Untersuchungen mitunter hohe Gehalte an Perchlorat. Speziell in Glashauskultur führen offensichtlich bestimmte Düngemittel auch zu einer Anreicherung von Perchlorat im Boden.

Da es sich bei Perchlorat um eine Kontaminante handelt und nicht um einen Pflanzenschutzmittelwirkstoff, waren und sind bisher auch keine gesetzlichen Rückstandshöchstmengen festgelegt. Der Ständige Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel (SC PAFF) hat auf Vorschlag der EU-Kommission im März und Juni 2015 vorübergehende Referenzwerte für Perchlorat in Lebensmitteln festgelegt (zwischen 0,02 und 1,0 mg/kg), um eine Verkehrsfähigkeit zu gewährleisten. Damit sind Lebensmittel mit Rückständen an Perchlorat unterhalb dieser Referenzwerte in allen Mitgliedsstaaten verkehrsfähig.

Die EU hat Vorschläge für Höchstgehalte vorgestellt, die z.T. deutlich niedriger sind als die aktuellen Referenzwerte [6].

 

Bildernachweis

CVUA Stuttgart, Pestizidlabor

 

Quellen

[1] Entscheidung der Kommission vom 10. November 2008 über die Nichtaufnahme von Chlorat in Anhang I der RL 91/414/EWG des Rates und die Aufhebung der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff (ABl. L307/7 vom 18.11.2008)

[2] Umweltbundesamt: Chlorat in Trinkwasser

[3] Vorschläge des BfR zur gesundheitlichen Bewertung von Chloratrückständen in Lebensmitteln vom 12.05.2015

[4] Der Eintrag von Chlorat in die Nahrungskette sollte reduziert werden; Aktualisierte Stellungnahme Nr. 007/2018 des BfR vom 15. Februar 2018

[5] Perchlorat: Der Eintrag von Perchlorat in die Nahrungskette sollte reduziert werden; Aktualisierte Stellungnahme Nr. 006/2018 des BfR vom 15. Februar 2018

[6] Statement as regards the presence of perchlorate in food endorsed by the Standing Committee on Plants, Animals, Food and Feed on 10 March 2015, updated on 23 June 2015

 

Anlagen

Anlage 1: Stoffe mit Höchstgehaltsüberschreitungen aufgeschlüsselt nach Obstart und Herkunftsland (CVUAS 2017)
  Wirkstoff   Höchstgehaltsüberschreitungen bei  
Acetamiprid Granatapfel (Türkei 4x)
Boscalid Granatapfel (Türkei 5x)
Cypermethrin Granatapfel (Türkei 2x)
Fenvalerat und Esfenvalerat, Summe Granatapfel (Türkei 2x)
Pyraclostrobin Granatapfel (Türkei)
Sulfoxaflor, Gesamt Grapefruit (Türkei)
Chlorat Birne (Belgien); Heidelbeere (Chile); Avokado (Chile 2x); Kakifrucht (Israel, Spanien); Erdbeere (Spanien); Süßkirsche (Spanien 2x, Türkei 2x, Italien); Aprikose (ohne Angabe); Johannisbeere (Deutschland); Nektarine (Spanien); Clementine (Spanien); Pflaume (Italien); Grapefruit (Mexiko, USA); Mango (Brasilien)
Chlorpyrifos Pfirsich (Südafrika); Granatapfel (Türkei); Zitrone (Spanien); Nektarine (Spanien)
Nikotin Pfirsich (Südafrika); Johannisbeere (Deutschland)
Fosetyl, Summe Granatapfel (Türkei 2x, Indien); Johannisbeere (Chile, Polen); Kumquat (Spanien); Aprikose (Italien); Süßkirsche (Deutschland 2x); Pfirsich (Spanien)
Propiconazol Granatapfel (Türkei 2x)
Orthophenylphenol Granatapfel (Türkei)
Imazalil Limette (Brasilien); Zitrone (Argentinien); Clementine (Spanien)
Iprodion Granatapfel (Türkei)
Ethephon Papaya (Brasilien); Johannisbeere (Polen); Zitrone (Argentinien)
Mandipropamid Papaya (Brasilien)
Dithianon Aprikose (Frankreich)
Flonicamid, Summe Aprikose (Italien)
Folpet Johannisbeere (Deutschland); Apfel (Deutschland)
Iprovalicarb Johannisbeere (Deutschland)
Glufosinat, Summe Brombeere (Deutschland 2x)
Propamocarb Papaya (Brasilien)

 

 

Anlage 2: Nachweishäufigkeit der wichtigsten Wirkstoffe* für Frischobst, sowie aufgeschlüsselt nach Obstart, in Prozent der untersuchten Proben (CVUAS 2017)

 

Anlage 2a: Nachweishäufigkeit der wichtigsten Wirkstoffe* für Frischobst in Prozent der untersuchten Proben (CVUAS 2017).

* Entsprechend den gültigen Rückstandsdefinitionen, siehe Anlage 4
A = Akarizid; B = Bakterizid; F = Fungizid; H = Herbizid; I = Insektizid; M = Metabolit; W = Wachstumsregulator

 

Anlage 2b: Nachweishäufigkeit der wichtigsten Wirkstoffe* für Frischobst – aufgeschlüsselt nach Obstart – in Prozent der untersuchten Proben (CVUAS 2017).

* Entsprechend den gültigen Rückstandsdefinitionen, siehe Anlage 4
A = Akarizid; B = Bakterizid; F = Fungizid; H = Herbizid; I = Insektizid; M = Metabolit; W = Wachstumsregulator

 

Anlage 3: Häufigkeit der Rückstandsbefunde von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Frischobst aus konventionellem Anbau (CVUAS 2017)
Pestizide und Metabolite
Anzahl
positiver
Befunde
mg/kg
< 0,01
< 0,05
< 0,2
< 1
< 5
< 20
> 20 
Max.
Fosetyl, Summe
444
1
0
51
130
205
38
19
61,6
Fludioxonil
254
68
48
66
60
12
0
0
2,7
Boscalid
168
63
50
30
22
3
0
0
3,3
Cyprodinil
165
50
36
47
29
3
0
0
2,8
Trifloxystrobin
151
63
56
25
7
0
0
0
0,51
Tebuconazol
145
83
33
14
15
0
0
0
0,86
Chlorpyrifos
116
77
29
9
1
0
0
0
0,27
Imazalil
116
14
8
10
32
52
0
0
9,9
Pyraclostrobin
113
59
36
17
1
0
0
0
0,3
Fluopyram
108
46
33
27
2
0
0
0
0,4
Captan
105
21
35
29
20
0
0
0
0,89
Acetamiprid
100
49
37
11
3
0
0
0
0,46
Pyrimethanil
99
48
12
5
22
12
0
0
2,8
Chloranthraniliprol
98
62
34
2
0
0
0
0
0,06
Spirotetramat, Summe
96
43
42
10
1
0
0
0
0,31
Difenoconazol
95
73
19
3
0
0
0
0
0,11
Thiacloprid
92
50
30
12
0
0
0
0
0,14
Imidacloprid
91
70
20
1
0
0
0
0
0,14
Myclobutanil
87
54
23
10
0
0
0
0
0,17
Thiabendazol
87
23
12
11
27
14
0
0
2,5
Azoxystrobin
79
32
21
14
11
1
0
0
3,5
Chlorat
77
53
21
3
0
0
0
0
0,16
Cyprodinil Metabolit CGA304075
76
45
20
11
0
0
0
0
0,19
Imazalil Metabolit FK411
74
6
13
23
26
6
0
0
2,4
Pyriproxyfen
71
32
31
8
0
0
0
0
0,14
Fenhexamid
70
21
17
12
13
7
0
0
9,1
Dithianon
68
9
31
20
8
0
0
0
0,99
Carbendazim, Summe
66
49
11
6
0
0
0
0
0,14
Pirimicarb
66
37
22
7
0
0
0
0
0,15
Cypermethrin
58
25
14
18
1
0
0
0
0,28
Penconazol
57
43
13
1
0
0
0
0
0,065
Acetamiprid Metabolit IM-2-1
56
49
6
1
0
0
0
0
0,052
Iprodion
56
30
11
8
5
2
0
0
1,6
Lambda-Cyhalothrin
55
28
24
2
1
0
0
0
0,27
Prochloraz, Summe
53
17
7
10
12
7
0
0
3,3
Spinosad
53
31
17
4
1
0
0
0
0,21
Propiconazol
51
27
9
5
6
4
0
0
3,1
Chlorpyrifos-methyl
47
29
13
5
0
0
0
0
0,18
Thiabendazol-5-hydroxy
47
21
21
4
1
0
0
0
0,54
Dodin
44
32
8
4
0
0
0
0
0,17
Hexythiazox
44
36
7
1
0
0
0
0
0,057
Dimethomorph
39
26
8
4
1
0
0
0
0,35
2,4-D
38
16
9
6
7
0
0
0
0,37
Pendimethalin
38
37
0
1
0
0
0
0
0,11
Deltamethrin
33
21
11
1
0
0
0
0
0,051
Dithiocarbamate
33
1
4
18
9
1
0
0
3
Ethephon
33
2
9
13
7
2
0
0
1,1
Fenbuconazol
32
20
11
1
0
0
0
0
0,062
Methoxyfenozide
32
15
15
1
1
0
0
0
0,38
Etofenprox
30
6
15
5
4
0
0
0
0,33
Indoxacarb
30
20
8
2
0
0
0
0
0,1
Quinoxyfen
28
15
7
6
0
0
0
0
0,16
Tebufenpyrad
27
15
7
4
1
0
0
0
0,21
Flonicamid, Summe
26
24
1
1
0
0
0
0
0,12
Metalaxyl (-M)
26
24
1
1
0
0
0
0
0,086
Phosmet, Summe
26
13
8
3
2
0
0
0
0,66
Trimethylsulfonium-Kation
24
14
9
1
0
0
0
0
0,06
Clothianidin
23
18
5
0
0
0
0
0
0,031
Fenpyroximat
23
18
4
1
0
0
0
0
0,084
Metrafenone
23
7
3
5
6
2
0
0
1,2
Buprofezin
22
15
7
0
0
0
0
0
0,022
Thiophanat-methyl
21
17
4
0
0
0
0
0
0,029
Boscalid Metabolit M510F01
20
17
3
0
0
0
0
0
0,015
Pirimicarb-desamido
19
19
0
0
0
0
0
0
0,003
Gibberelinsäure
18
6
7
4
1
0
0
0
0,35
Tebufenozid
18
15
2
1
0
0
0
0
0,059
Thiamethoxam
18
13
5
0
0
0
0
0
0,046
Glufosinat, Summe
16
1
10
5
0
0
0
0
0,13
Iprovalicarb
16
13
1
2
0
0
0
0
0,073
Kresoxim-methyl
16
7
8
1
0
0
0
0
0,18
Bifenazat, Summe
15
4
9
2
0
0
0
0
0,11
Ethephon Metabolit HEPA
15
0
8
7
0
0
0
0
0,17
Orthophenylphenol
15
1
5
3
5
1
0
0
1,4
Proquinazid
15
8
4
2
1
0
0
0
0,21
Fluopicolid
14
10
3
1
0
0
0
0
0,087
Bifenthrin
13
6
7
0
0
0
0
0
0,038
Cyflufenamid
13
8
4
1
0
0
0
0
0,094
Emamectin B1a/B1b
13
13
0
0
0
0
0
0
0,007
Etoxazol
13
9
3
1
0
0
0
0
0,096
Sulfoxaflor, Gesamt
13
8
4
1
0
0
0
0
0,057
Cyproconazol
12
10
2
0
0
0
0
0
0,012
Folpet
12
5
4
2
1
0
0
0
0,28
Iprodion Metabolit RP30228
12
6
3
3
0
0
0
0
0,063
Spirodiclofen
12
7
5
0
0
0
0
0
0,049
Ametoctradin
11
5
4
2
0
0
0
0
0,12
Abamectin, Summe
10
9
1
0
0
0
0
0
0,011
Forchlorfenuron
10
10
0
0
0
0
0
0
0,007
Nikotin
10
7
3
0
0
0
0
0
0,044
Tetraconazol
10
6
3
1
0
0
0
0
0,076
BAC (n=8-18)
9
0
9
0
0
0
0
0
0,036
Fenoxycarb
9
7
2
0
0
0
0
0
0,045
Pyridaben
9
6
1
1
1
0
0
0
0,52
Chlorfenapyr
8
8
0
0
0
0
0
0
0,009
DDAC (n=8, 10, 12)
8
0
4
4
0
0
0
0
0,13
Diflubenzuron
8
4
3
1
0
0
0
0
0,061
Dimethoat, Summe
8
3
3
2
0
0
0
0
0,13
Ethirimol
8
7
1
0
0
0
0
0
0,016
Spinetoram
8
8
0
0
0
0
0
0
0,009
Chlormequat
7
4
2
1
0
0
0
0
0,082
Triclopyr
7
6
1
0
0
0
0
0
0,012
Clofentezin
6
6
0
0
0
0
0
0
0,003
Famoxadone
6
2
0
3
1
0
0
0
0,29
Fluxapyroxad
6
3
1
2
0
0
0
0
0,064
Propyzamid
6
6
0
0
0
0
0
0
0,004
Spiroxamin
6
6
0
0
0
0
0
0
0,009
Bupirimat
5
2
1
2
0
0
0
0
0,14
Chlorpropham
5
5
0
0
0
0
0
0
0,002
Chlorthalonil
5
1
1
2
1
0
0
0
0,29
Cyfluthrin
5
2
3
0
0
0
0
0
0,049
Cymoxanil
5
5
0
0
0
0
0
0
0,009
Fenpropimorph
5
4
1
0
0
0
0
0
0,018
Malathion, Summe
5
5
0
0
0
0
0
0
0,009
Novaluron
5
3
2
0
0
0
0
0
0,018
Olefin-Imidacloprid
5
0
4
1
0
0
0
0
0,077
Piperonylbutoxid
5
2
2
1
0
0
0
0
0,1
Tau-Fluvalinat
5
4
0
1
0
0
0
0
0,065
Cyazofamid
4
1
2
1
0
0
0
0
0,052
Epoxiconazol
4
4
0
0
0
0
0
0
0,003
Fenbutatin-oxid
4
1
0
1
2
0
0
0
0,33
Fluazifop
4
1
3
0
0
0
0
0
0,022
Mandipropamid
4
3
1
0
0
0
0
0
0,041
Penthiopyrad
4
4
0
0
0
0
0
0
0,004
Triadimefon, Summe
4
2
0
2
0
0
0
0
0,14
Triflumizol, Summe
4
1
3
0
0
0
0
0
0,043
Bromid
3
0
0
0
0
2
1
0
17,7
Carbanilid
3
3
0
0
0
0
0
0
0,005
Cyantraniliprol
3
1
2
0
0
0
0
0
0,025
Diazinon
3
1
1
1
0
0
0
0
0,05
Diphenylamin
3
1
2
0
0
0
0
0
0,047
Flusilazol
3
3
0
0
0
0
0
0
0,002
Ivermectin
3
3
0
0
0
0
0
0
0,009
MCPA
3
3
0
0
0
0
0
0
0,003
Metalaxyl Metabolit CGA94689
3
3
0
0
0
0
0
0
0,004
Methidathion
3
3
0
0
0
0
0
0
0,004
Profenofos
3
3
0
0
0
0
0
0
0,004
Propamocarb
3
0
3
0
0
0
0
0
0,038
Teflubenzuron
3
3
0
0
0
0
0
0
0,008
1-Naphthylessigsäure und 1-Naphthylacetamid, Summe
2
2
0
0
0
0
0
0
0,004
Azadirachtin A
2
1
0
1
0
0
0
0
0,051
Chlorthalonil-4-hydroxy
2
2
0
0
0
0
0
0
0,003
Cyromazin
2
1
0
1
0
0
0
0
0,18
Dichlorprop
2
2
0
0
0
0
0
0
0,003
ETU
2
1
1
0
0
0
0
0
0,012
Fenpropidin
2
2
0
0
0
0
0
0
0,003
Fenpyrazamin
2
0
2
0
0
0
0
0
0,043
Fenvalerat und Esfenvalerat, Summe
2
0
0
1
1
0
0
0
0,23
Flutriafol
2
1
1
0
0
0
0
0
0,01
Isoxaben
2
2
0
0
0
0
0
0
0,002
Lufenuron
2
2
0
0
0
0
0
0
0,006
Methiocarb, Summe
2
2
0
0
0
0
0
0
0,01
Paclobutrazol
2
2
0
0
0
0
0
0
0,002
Permethrin
2
1
1
0
0
0
0
0
0,013
Phenmedipham
2
2
0
0
0
0
0
0
0,002
Pirimicarb-desamido-desmethyl
2
2
0
0
0
0
0
0
0,003
Propamocarb-N-oxid
2
1
1
0
0
0
0
0
0,016
PTU
2
1
1
0
0
0
0
0
0,01
Aclonifen
1
1
0
0
0
0
0
0
0,008
Acrinathrin
1
0
1
0
0
0
0
0
0,011
Benalaxyl
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Chlorpropylat
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Diafenthiuron-Metabolit
CGA 177960
1
1
0
0
0
0
0
0
0,008
Dicamba
1
1
0
0
0
0
0
0
0,004
Diflufenican
1
1
0
0
0
0
0
0
0,004
Diuron
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Ethoprophos
1
1
0
0
0
0
0
0
0,003
Fenpropathrin
1
0
1
0
0
0
0
0
0,037
Fenthion, Summe
1
1
0
0
0
0
0
0
0,009
Fipronil, Summe
1
1
0
0
0
0
0
0
0,005
Fluroxypyr
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Formetanat
1
0
1
0
0
0
0
0
0,014
Furalaxyl
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Haloxyfop
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Icaridin
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Mepanipyrim
1
0
0
1
0
0
0
0
0,073
Mepanipyrim Metabolit M31
1
0
0
1
0
0
0
0
0,062
Napropamid
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Oxamyl-Oxime
1
0
1
0
0
0
0
0
0,014
Pirimicarb-desmethyl-formamido-
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Procymidon
1
1
0
0
0
0
0
0
0,003
Prohexadion
1
1
0
0
0
0
0
0
0,004
Propargit
1
1
0
0
0
0
0
0
0,008
Pyridalyl
1
1
0
0
0
0
0
0
0,003
Pyroquilon
1
1
0
0
0
0
0
0
0,005
Rimsulfuron
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Terbufos
1
1
0
0
0
0
0
0
0,001
Terbufos-sulfoxid
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Terbutylazin-desethyl
1
1
0
0
0
0
0
0
0,002
Tolfenpyrad
1
1
0
0
0
0
0
0
0,001
Triflumuron
1
0
1
0
0
0
0
0
0,035
Uniconazol
1
1
0
0
0
0
0
0
0,005

 

Anlage 4: Wirkstoffe und Metaboliten, die in der Rückstandsdefinition enthalten sind und nur als Summe in die Auswertung eingeflossen sind
Parameter In der Rückstandsdefinition enthalten und analytisch erfasst
1-Naphthylacetamid, Summe 1-Naphthylacetamid
1-Naphthylessigsäure
Abamectin Avermectin B1a
Avermectin B1b
8,9-Z-Avermectin B1a
Aldicarb, Summe Aldicarb
Aldicarb-sulfoxid
Aldicarb-sulfon
Amitraz, Gesamt- Amitraz BTS 27271
Benzalkoniumchlorid, Summe (BAC) Benzyldimethyloctylammoniumchlorid (BAC-C8)
Benzyldimethyldecylammoniumchlorid (BAC-C10)
Benzyldodecyldimethylammoniumchlorid (BAC-C12)
Benzyldimethyltetradecylammoniumchlorid (BAC-C14
Benzylhexadecyldimethylammoniumchlorid (BAC-C16)
Benzyldimethylstearylammoniumchlorid (BAC-C18)
Carbofuran, Summe Carbofuran
3-Hydroxy-Carbofuran
Chloridazon, Summe Chloridazon
Chloridazon-desphenyl
DDT, Summe DDE, pp-
DDT, pp-
DDD, pp-
DDT, op-
Dialkyldimethylammoniumchlorid, Summe (DDAC) Dioctyldimethylammoniumchlorid (DDAC-C8)
Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC-C10)
Didodecyldimethylammoniumchlorid (DDAC-C12)
Dieldrin, Summe Dieldrin
Aldrin
Dimethoat, Summe Dimethoat
Omethoat
Disulfoton, Summe Disulfoton
Disulfoton-sulfoxid
Disulfoton-sulfon
Endosulfan, Summe Endosulfan, alpha-
Endosulfan, beta-
Endosulfan-sulfat
Fenamiphos, Summe Fenamiphos
Fenamiphos-sulfoxid
Fenamiphos-sulfon
Fenthion, Summe Fenthion
Fenthion-sulfoxid
Fenthion-sulfon
Fenthion-oxon
Fenthion-oxon-sulfoxid
Fenthion-oxon-sulfon
Fipronil, Summe Fipronil
Fipronil-sulfon
Flonicamid, Summe Flonicamid
TFNG
TFNA
Fosetyl, Summe Fosetyl
Phosphonsäure
Glufosinat, Summe Glufosinat MPP N-Acetyl-Glufosinat (NAG)
Heptachlor, Summe Heptachlor
Heptachlorepoxid
Malathion, Summe Malathion
Malaoxon
Methiocarb, Summe Methiocarb
Methiocarb-sulfoxid
Methiocarb-sulfon
Methomyl, Summe Methomyl
Thiodicarb
Milbemectin Milbemectin A3
Milbemectin A4
Oxydemeton-S-methyl, Summe Oxydemeton-methyl
Demeton-S-methyl-sulfon
Parathion-methyl ,Summe Parathion-methyl
Paraoxon-methyl
Phorat, Summe Phorat
Phorat-sulfon
Phorat-oxon
Phorat-oxon-sulfon
Phosmet, Summe Phosmet
Phosmet-oxon
Prochloraz, Gesamt Prochloraz
2,4,6-Trichlorphenol
BTS 44595
BTS 44596
BTS 9608
BTS 40348
Pyrethrum, Summe Pyrethrin I
Pyrethrin II
Jasmolin I
Jasmolin II
Cinerin I
Cinerin II
Pyridat, Summe Pyridat
Pyridafol
Quintozen, Summe Quintozen
Pentachloranilin
Sethoxydim, Gesamt Sethoxydim
Clethodim
Spirotetramat, Summe Spirotetramat
Spirotetramat-Enol
Spirotetramat, Ketohydroxy
Spirotetramat, Monohydroxy
Spirotetramat-Enol-Glykosid
Tolylfluanid, Summe Tolylfluanid
DMST
Triadimefon u. Triadimenol Triadimefon
Triadimenol
Triflumizol Triflumizol
Triflumizol Metabolit FM-6-1

 

 

Artikel erstmals erschienen am 16.05.2018