Aflatoxine

Margit Kettl-Grömminger

 

Die verschiedenen Aflatoxine (B1, B2, G1, G2, M1 und M2 und andere mehr) sind ein Gruppe von Stoffwechselprodukten der Schimmelpilze Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus und gehören zu den am stärksten wirksamen Mykotoxinen. Bei Mensch und Tier rufen sie toxische Wirkungen hervor (gentoxisch und stark krebserzeugend). Von den genannten Aflatoxinen ist das Aflatoxin B1 das am stärksten toxische.

Foto: Kultur des Aspergillus flavus.Während die Aflatoxine B1, B2, G1, und G2 direkt in den von Schimmelpilzen befallen pflanzlichen Lebensmitteln gebildet werden, entstehen die Aflatoxine M1 und M2 in der Milch von laktierenden Tieren und des Menschen, die verschimmelte und damit mykotoxinhaltige, pflanzliche Lebensmittel verzehrt haben. Sie sind das Reaktionsprodukt einer Entgiftungsreaktion.

 

Aflatoxine werden durch Schimmelpilze hauptsächlich in feuchtwarmen bis feuchtheißen Klimazonen bei Temperaturen von über 20°C bis 40°C gebildet. Sie werden zu den sog. „Lagertoxinen“ gerechnet, da sie erst nach der Ernte bei unsachgemäßer Lagerung produziert werden. Daher stammen aflatoxinbelastete Lebensmittel, Lebensmittelrohstoffe, Futtermittel oder auch Rohstoffe für Kosmetika meist aus subtropischen und tropischen Anbaugebieten, weniger aus Gebieten der gemäßigten Zonen. Eine große Rolle für die Belastung mit diesen Toxinen spielen auch die Wetterbedingungen während der Ernte. Regen und damit feuchte Früchte liefern optimale Voraussetzungen für eine Keimvermehrung.

 

Durch den Import von Lebensmittelrohstoffen oder Lebensmitteln selbst aus diesen Gegenden muss damit gerechnet werden, dass auch aflatoxinbelastete Lebensmittel auf den deutschen Markt gelangen. Es handelt sich somit um ein „importiertes“ Lebensmittelproblem.

 

Folgende Lebensmittel aus feuchtwarmen bis feuchtheißen Ländern sind besonders häufig mit Aflatoxinen kontaminiert:

  • Nüsse bzw. Schalenfrüchte (Wal- und Haselnüsse nichtheimischer Herkunft, Erdnüsse, Mandeln, Pistazien)
  • Trockenfrüchte (Feigen, Rosinen)
  • Gewürze
  • Mais (v.a. aus Afrika)

 

Für diese Lebensmittel sind daher Höchstmengen für Aflatoxine festgelegt worden (EU-weit durch die Kontaminanten-VO 1881/2006 und national durch die Mykotoxin-Höchstmengen-VO).

 

 

Artikel erstmals erschienen am 10.05.2005